Rekordzahl von 115 Preisträger:innen ausgezeichnet
Bereits zum 48. Mal wurden im Raiffeisenhaus Wien die Sicherheitsverdienstpreise für Niederösterreich an besonders engagierte Polizist:innen und Zivilpersonen verliehen. Mit insgesamt 115 Ausgezeichneten wurde ein
Rekord aufgestellt: Neben 104 Polizist:innen wurden auch 11 Zivilpersonen geehrt, die durch ihr couragiertes Handeln Verbrechen verhindert haben oder maßgeblich zu deren Aufklärung beitragen konnten.
Erwin Hameseder (Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und Aufsichtsrats-Vorsitzender der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien) ehrte gemeinsam mit Stefan Jauk (Generaldirektor der Niederösterreichischen Versicherung) sowie Landespolizeidirektor Franz Popp herausragende Persönlichkeiten für ihren beherzten Einsatz zur Stärkung der Sicherheit in Niederösterreich.
Außergewöhnliches Engagement gegen Kriminalität und Gewalt
"Es freut mich sehr, dass wir bereits zum 48. Mal – gemeinsam mit der Niederösterreichischen Versicherung – Menschen auszeichnen dürfen, die sich in besonderem Maße für die Sicherheit unseres Bundeslandes eingesetzt haben", so Erwin Hameseder bei der Preisverleihung und dazu ergänzend: "Wir haben es in
einer Zeit, die von starken Veränderungen geprägt ist, mit komplexen und vielfältigen Herausforderungen zu tun. Alle Teile unserer Gesellschaft sind gefordert, geeint, solidarisch und miteinander gegen diese Gefahren anzukämpfen und Lösungen für unser höchstes Gut zu entwickeln – Sicherheit und Freiheit."
Verlässlicher Partner für Sicherheit in der Region
Generaldirektor Stefan Jauk ergänzt: "Sicherheit ist die Grundlage für ein lebenswertes Leben – ermöglicht durch das Engagement jener Menschen, die sich Tag für Tag dafür einsetzen. Mit dem Sicherheitsverdienstpreis würdigen wir diesen Beitrag und sagen Danke an alle, die mit Mut und Verantwortung unsere Gesellschaft sicherer gestalten. Wir als Niederösterreichische Versicherung stehen seit mehr als 100 Jahren für Verlässlichkeit und echte Partnerschaft – besonders, wenn es um die Sicherheit unserer Kundinnen und Kunden geht. In herausfordernden Lebenslagen sind wir in ihrer Nähe und schützen vor finanziellen Folgen im Schadenfall."
Anerkennung für Mut, Zivilcourage und Polizeiarbeit
Große Wertschätzung für das außerordentliche Engagement der Polizist:innen und Zivilpersonen kam von Landespolizeidirektor Franz Popp. Er betonte in seinen Ausführungen: "Es erfüllt mich mit Stolz, heute die herausragenden Leistungen der Preisträgerinnen und Preisträger des Sicherheitsverdienstpreises 2024 würdigen zu dürfen. Ihre Taten zeugen von Mut, Zivilcourage und exzellenter Polizeiarbeit, die für die Sicherheit in Niederösterreich unerlässlich sind. Ich danke allen Preisträgerinnen und Preisträgern für ihren Einsatz und ihre Zivilcourage. Sie sind Vorbilder für uns alle und tragen maßgeblich zur Sicherheit in Niederösterreich bei", so Popp.
Große Ermittlungserfolge: Von mutiger Aufklärung bis zur Lebensrettung
Die ausgezeichneten Fälle zeigen, dass Teamarbeit, Professionalität und Einsatzbereitschaft bei der Polizei tagtäglich gelebt werden. Die Bandbreite der erfolgreichen Ermittlungen reicht von der Aufklärung schwerer Brandstiftungen über die Identifizierung jugendlicher Tätergruppen nach einer Raubserie bis hin zur Aufklärung mehrerer brutaler Home Invasions. Darüber hinaus konnten zahlreiche Einbrüche, Suchtgiftdelikte sowie ein Sprengstoffdelikt und eine Amokfahrt erfolgreich aufgeklärt werden. Auch im Bereich der Wirtschaftskriminalität wurden Erfolge erzielt sowie ein versuchter Kreditbetrug verhindert. Ein geplanter Tötungsversuch konnte rechtzeitig vereitelt werden und eine große Zahl sogenannter "falscher Polizisten" wurde ausgeforscht.
Neben den Polizist:innen wurden auch zivile Personen ausgezeichnet, die in gefährlichen und herausfordernden Situationen bewiesen haben, was gelebte Zivilcourage bedeutet.
Fälle im Einzelnen:
Zwölf Brandstiftungen in St. Pölten – Tatverdächtiger ausgeforscht
St. Pölten
Zwischen Ende August und Mitte Dezember 2024 kam es im Stadtgebiet von St. Pölten zu zwölf Brandstiftungen, darunter neun an abgestellten Personenkraftwagen. Diese Vorfälle führten zu erheblicher Verunsicherung in der Bevölkerung.
Im Zuge intensiver Ermittlungen konnte ein gehörloser österreichischer Staatsbürger als Tatverdächtiger identifiziert werden. Die Ermittlungen gestalteten sich aufgrund des öffentlichen Interesses, der Komplexität des Falls und der persönlichen Umstände des Beschuldigten als besonders herausfordernd. Die Aufklärung von Brand- und Explosionsdelikten zählt generell zu den anspruchsvollsten Aufgaben der Kriminaltechnik.
Geehrt werden: BezInsp Hannes PUCHER (LKA St. Pölten), AbtInsp Markus HERNDLBAUER (LKA St. Pölten), BezInsp Franz DÖRR (LKA Mödling), BezInsp Christoph AGL (LKA St. Pölten), BezInsp Florian AUER (LKA Mödling), RevInsp Thomas FELBERMAYER (LKA Mödling), GrInsp Markus AICHBERGER (PI St. Pölten – Bahnhof), ChefInsp Paul SCHRENK (SPK St. Pölten – OKD), Insp Michael NECKAR (PI Amstetten)
Brand in der Tiefgarage: Täter in Tirol festgenommen
Tulln
Mitte April 2024 wurde in der Tiefgarage des Stiftes Klosterneuburg ein abgestellter Wohnwagen in Brand gesetzt. 19 Fahrzeuge und das Gebäude wurden beschädigt.
Im Zuge der Ermittlungen fiel Revierinspektor E. GANZBERGER und Revierinspektor D. KRENN bei der Auswertung von Videoaufnahmen eine verdächtige Person auf. Dank präziser Zeug:innenaussagen und dem Abgleich mit weiteren Überwachungskameras konnte der Tatverdächtige in Tirol lokalisiert und festgenommen werden.
Er zeigte sich geständig und wurde rechtskräftig zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt.
Geehrt werden: RevInsp Eugen GANZBERGER (PI Klosterneuburg), RevInsp Daniel KRENN (PI Klosterneuburg), BezInsp Philipp PULAY (LPD Wien, PI Wurmsergasse)
Zwei Brandanschläge in Bad Vöslau: Verdächtiger ermittelt
Baden
Im Mai 2024 kam es im Ortsgebiet von Bad Vöslau zu zwei Brandereignissen mit erheblichem Sachschaden. Beide Brände ereigneten sich in unmittelbarer Nähe zueinander und betrafen jeweils eine Pizzeria, weshalb von gezielten Brandstiftungen zum Nachteil der Betreiber ausgegangen wurde.
Im Zuge umfangreicher Ermittlungen und kriminaltechnischer Spurensicherung durch Gruppeninspektor A. LANGER und Brandermittler Gruppeninspektor W. KIRCHHOFER konnte ein Tatverdächtiger ausgeforscht werden. Eine gerichtlich angeordnete Hausdurchsuchung führte zur Sicherstellung relevanter Beweismittel, und der Beschuldigte zeigte sich in der Einvernahme teilgeständig.
Geehrt werden: GrInsp Andreas LANGER (PI Bad Vöslau), GrInsp Wilhelm KIRCHHOFER (PI Seibersdorf), ChefInsp Erich ROSENBAUM (LKA St. Pölten), AbtInsp Markus HERNDLBAUER (LKA St. Pölten), BezInsp Florian AUER (LKA Mödling), RevInsp Thomas FELBERMAYER (LKA Mödling), AbtInsp Dipl. Ing. Marie-Therese UJVÁRI (LSE St. Pölten)
Jugendliche Tätergruppe nach Raubserie in Korneuburg ausgeforscht
Korneuburg
Anfang April 2024 verübte eine jugendliche Tätergruppe in Korneuburg zwei Raubüberfälle. Der Polizeiinspektion Korneuburg gelang es rasch, sieben Tatverdächtige im Alter zwischen 14 und 19 Jahren zu identifizieren, von denen einige bereits vorbestraft waren.
Im Zuge intensiver Ermittlungen konnten neben den beiden Raubdelikten auch zwei gefährliche Drohungen, zwei Diebstähle sowie ein Fall von Körperverletzung nachgewiesen werden. Durch die akribische und komplexe Auswertung der gesammelten Beweise konnten insgesamt 92 strafbare Handlungen dokumentiert werden. Dank des kriminalistischen Gespürs konnten die zum Teil gewaltbereiten Jugendlichen zeitnah festgenommen werden.
Geehrt werden: BezInsp Matthias DÜRNSTEINER (PI Laa/Thaya), Insp Savo KOVACEVIC (PI Korneuburg), Insp Michael MORTH (PI Korneuburg)
Drei Home Invasions aufgeklärt – Zwölf Täter verurteilt
St. Pölten
Ermittlern des Bereichs Raub gelang es in enger Zusammenarbeit mit übergeordneten und internationalen Polizeibehörden, drei besonders brutale Home Invasions aufzuklären. Die Taten sorgten für große mediale Aufmerksamkeit und stellten höchste Anforderungen an die Ermittlungsarbeit.
Im ersten Fall waren eine 95-jährige Frau und ihre beiden pflegebedürftigen Söhne betroffen, im zweiten wurde eine 76-jährige Frau gefesselt und hilflos zurückgelassen. Im dritten Fall erlitt ein 50-jähriger Mann schwere Misshandlungen. Durch intensive, grenzüberschreitende Ermittlungen konnten zwölf Tatverdächtige identifiziert und festgenommen werden. Die Gerichte verhängten langjährige Freiheitsstrafen von bis zu 16 Jahren.
Geehrt werden dafür: ChefInsp Josef DEUTSCH (LKA St. Pölten), ChefInsp Michael DORNER (LKA Mödling), AbtInspin Birgit KLINGER (LKA St. Pölten), AbtInsp Gerhard RÜCKLINGER (LKA St. Pölten), BezInspin Claudia JANTSCHY (LKA St. Pölten), BezInsp Christoph SCHLEIFER (LKA St. Pölten), BezInsp Sebastian GRUBNER (LKA St. Pölten), BezInsp Paul SCHRAGL (LKA St. Pölten), GrInsp Bernhard LÖSCHL (LKA Mödling)
Erfolg gegen internationale Einbrecherbande – 60 Straftaten geklärt
Amstetten
Unbekannte Täter verübten in Amstetten mehrere Einbruchsdiebstähle in Einfamilienhäuser. Das Bezirkspolizeikommando richtete eine sechsköpfige Ermittlungsgruppe ein. Ein DNA-Treffer und sichergestelltes Diebesgut führten zur Identifizierung von 20 rumänischen Tatverdächtigen.
Der Gruppe konnten insgesamt 60 strafrechtlich relevante Delikte nachgewiesen werden. Durch die Festnahme eines Bandenmitglieds wurde eine geplante Home Invasion bei einem Juwelier-Ehepaar verhindert. Zudem konnten ein versuchter Juweliereinbruch im Bezirk Linz-Land und ein Raubüberfall in Seitenstetten geklärt werden.
Darüber hinaus wurden zahlreiche ältere Einbruchsdiebstähle sowie mehrere Betrugs- und Suchtgiftdelikte aufgeklärt.
Geehrt werden: GrInspin Sandra GIERER (Waidhofen/Ybbs), GrInsp Reinhard MÜLLER (PI Amstetten), GrInsp Manfred HANDL (PI Waidhofen/Ybbs), GrInsp Thomas KOGER (PI Kematen/Ybbs),RevInsp Michael NECKAR (PI Amstetten), RevInsp Robert KALKHOFER (PI St. Peter/Au), ChefInsp Martin FUTTERKNECHT (BPK Amstetten)
Einbruchserie in Mödling geklärt – 26 Taten nachgewiesen
Mödling
Ab Juli 2024 kam es im Raum Mödling zu einem deutlichen Anstieg an Einbrüchen – sowohl in Wohnobjekte als auch in mehrere Gartenhütten eines Kleingartenvereins. Dank akribischer Tatortarbeit konnten fünf DNA-Spuren gesichert werden, die schließlich zu einem moldawischen Staatsangehörigen führten.
Durch gezielte Telefonüberwachung und Observation gelang es den Ermittlern, den Tatverdächtigen im November in einem Hotel in Wien festzunehmen. Aufgrund des kriminalistischen Geschicks und der sorgfältigen Ermittlungsarbeit konnten dem Mann insgesamt 26 Einbruchsdiebstähle in Mödling, Maria Enzersdorf, Baden und Wien nachgewiesen werden.
Geehrt werden: KontrInsp Markus VONDRACEK (PI Mödling), GrInsp Roman BIEGLER (PI Mödling), RevInsp Julian ILLIBAUER (PI Mödling), RevInsp/SIAK Michael BRETTNER (PI Mödling), Insp Nenad MACHO (PI Mödling), Inspin Selina SCHRENK (PI Mödling), Inspin Alexandra PUNZ (PI Mödling)
Einbruch in Zwettl – Täter dank Zivilcourage festgenommen
Zwettl
Im Jänner 2024 kam es in Zwettl zu einem Einbruchsdiebstahl. Ein georgischer Staatsbürger konnte von der Polizeiinspektion Zwettl festgenommen werden, zwei weitere Tatverdächtige flüchteten zunächst.
Als sich die beiden flüchtigen Männer später in einem Gasthaus auffällig verhielten, reagierte der Gastwirt C. WAGNER vorbildlich: Er verständigte umgehend die Polizei. Die beiden Männer konnten daraufhin festgenommen werden. Dieser Ermittlungserfolg war maßgeblich der Aufmerksamkeit und dem entschlossenen Handeln von C. WAGNER. zu verdanken.
Geehrt wird: Zivilperson Christoph WAGNER
Jäger ermöglicht Festnahme zweier Einbrecher
Krems-Land
M. HAUER., ein Jäger, bemerkte Anfang 2024 zwei verdächtige Personen am Waldrand. Da es kürzlich zu einem Einbruch bei einem seiner Nachbarn gekommen war, verständigte er umgehend die Polizei.
Beim Eintreffen der Polizeistreife flüchteten zwei männliche Personen in den angrenzenden Wald und ließen ein Fahrzeug zurück. In diesem konnten Diebesgut und 12,7 Gramm Kokain im Handschuhfach sichergestellt werden. Die beiden Tatverdächtigen, die bereits vorbestraft waren, wurden kurze Zeit später im Waldstück aufgespürt und festgenommen. Dieser Ermittlungserfolg war nur durch die aufmerksame Beobachtung und das rasche Handeln von M. HAUER möglich.
Geehrt wird: Zivilperson Martin HAUER
Familie trägt zur Aufklärung von Einbruchserie bei
Gmünd
Ab Jänner 2024 kam es im Bezirk Gmünd vermehrt zu Einbruchsdiebstählen. Harald Schnell entdeckte ein verdächtiges Fahrzeug in der Nähe seines Wohnhauses, seine Frau Manuela fand dort drei Werkzeugkoffer. Diese Hinweise führten die Polizei auf die Spur eines tschechischen Staatsbürgers.
Maximilian SCHNELL meldete, dass das Fahrzeug mehrfach vor einem Beherbergungsbetrieb stand, in dem der Verdächtige mit seiner Lebensgefährtin untergebracht waren. Das Paar wurde bei einem Einbruch in Litschau auf frischer Tat ertappt und festgenommen. Weitere Einbrüche im Großraum Linz und in Pürbach konnten ihnen zugeordnet werden.
Dank der Aufmerksamkeit der Familie SCHNELL gelang ein bedeutender Ermittlungserfolg.
Geehrt werden: Zivilpersonen Harald SCHNELL, Manuela SCHNELL, Maximilien SCHNELL
Zivilcourage in Baden: Passanten stellen Handtaschendiebe
Baden
Anfang Dezember 2024 wurde einer Pensionistin in Baden die Handtasche von ihrem Rollator entwendet, während ein weiterer unbekannter Täter sie ablenkte. Zwei Passanten, L. OBERSCHLICK und D. WALLINGER, wurden durch die Hilferufe des Opfers aufmerksam, verständigten die Polizei und verfolgten die flüchtenden Täter.
L. OBERSCHLICK konnte einen der Täter einholen und fand im mitgeführten Plastiksackerl den Personalausweis des Opfers. D. WALLINGER stellte währenddessen den zweiten Tatverdächtigen. Kurz darauf traf die Polizei ein und nahm beide fest. Es wurde niemand verletzt. Das rasche Handeln der beiden Zeugen trug maßgeblich zur Festnahme der Tatverdächtigen bei.
Geehrt werden: Zivilperson Lisa OBERSCHLICK und Dennis Roland WALLINGER
Mutige Anzeige deckt schweren Missbrauch auf
Böheimkirchen
Im August 2024 erstattete K. KÖPPL bei der Polizeiinspektion Böheimkirchen Anzeige wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch an einer Freundin ihrer Töchter. Eine Tochter berichtete glaubwürdig, dass die Freundin Andeutungen über Übergriffe durch ihren Stiefvater gemacht habe.
Der Beschuldigte wird verdächtigt, seine Tochter über vier Jahre hinweg schwer sexuell missbraucht zu haben. Zudem ergaben die Ermittlungen, dass er bereits zwischen 2011 und 2019 seine heute 19-jährige Tochter missbraucht hatte. Er wurde festgenommen und in die Justizanstalt St. Pölten überstellt.
Dank des mutigen Handelns von K. KÖPPL konnte der Missbrauch aufgedeckt werden.
Geehrt wird: Zivilperson Katharina KÖPPL
1Wirtschaftskriminalität mit Millionenbetrug aufgedeckt
Landeskriminalamt Niederösterreich / Entzug seitens Amt der NÖ Landesregierung
Im Zuge eines Konkursverfahrens wurden Forderungen idHv 65 Mio. Euro angemeldet. Ermittlungen deckten einen unregelmäßigen Vermögensabfluss von etwa 22 Millionen Euro auf.
Nach 15 Hausdurchsuchungen und einer mehrwöchigen Observation durch 40 Beamtinnen und Beamte konnten Konten geöffnet, Daten gesichert und Vermögenswerte im Umfang von 1,7 Millionen Euro beschlagnahmt werden.
Der Geschäftsführer wurde in Untersuchungshaft genommen. Ihm werden unter anderem Untreue, betrügerische Krida und Geldwäscherei vorgeworfen. Die Anklageschrift ist rechtskräftig.
Geehrt wird. GrInsp Viktor PAAR (LKA Mödling)
Erfolgreiche Suchtgiftermittlungen im Bezirk Baden
Baden
Abteilungsinspektor T. SEISER und Bezirksinspektor A. TRITTINGER leiten die Suchtgiftermittlungsgruppe beim Bezirkspolizeikommando Baden. Seit 2015 wurden durch ihre Ermittlungsarbeit 228 Personen wegen Suchtgiftdelikten der Justiz zugeführt. Im Jahr 2024 erfolgten 22 Festnahmen; insgesamt wurden 635 Vergehen und 42 Verbrechen bearbeitet. Dabei konnten große Mengen an Suchtmitteln sichergestellt werden.
Die nachhaltigen Erfolge der Suchtgiftermittlungsgruppe Baden sind maßgeblich der fachlichen Kompetenz und dem großen Engagement der beiden Beamten zu verdanken.
Geehrt werden: AbtInsp Thomas SEISER (PI Leobersdorf), BezInsp Andreas TRITTINGER II (PI Berndorf)
Manfred Kramer: Jahrzehntelanger Einsatz für Schutz und Sicherheit
Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung
Mit 1. Dezember 2024 trat Manfred KRAMER nach über 40 Jahren im Exekutivdienst in den Ruhestand. Seit 1991 war er im Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung tätig und zeichnete sich durch hohe Einsatzbereitschaft und Fachwissen aus.
Im Bereich "Schutz, Sicherheit und Prävention" war er für Schutzmaßnahmen hochrangiger Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland verantwortlich – darunter Staatsoberhäupter, Minister und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Für seine Verdienste wurde er mehrfach ausgezeichnet.
2024 war er unter anderem für die Sicherheitsmaßnahmen beim Europaforum Wachau in Krems und im Stift Göttweig sowie beim Forum Salzburg im Schloss Laxenburg zuständig.
Bau von Sprengsätzen: Täter festgenommen und verurteilt
Wiener Neustadt
Im September 2024 informierte eine bekannte Person das Innenministerium über eine mögliche Anschlagsdrohung auf die Kasematten in Wiener Neustadt. Der Verdächtige konnte rasch identifiziert und am Bahnhof Wiener Neustadt festgenommen werden.
Bei der Hausdurchsuchung wurden Feuerwerkskörper, Suchtgiftutensilien und verbotene Waffen sichergestellt. Die Auswertung seines Mobiltelefons ergab Hinweise auf strafbare Inhalte, darunter extremistische Darstellungen und Informationen zum Bau von Sprengsätzen.
Ende November wurde der Mann zu 24 Monaten Haft verurteilt. Der Fall sorgte für großes mediales Interesse.
Hier wird von einer namentlichen Nennung der Beamten in der Öffentlichkeit abgesehen. Der Leiter oder Stv. nimmt stellvertretend den Preis für die Beamten entgegen.
Amokfahrt: Hoher Sachschaden und zahlreiche Anzeigen
Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung
Ab Juli 2024 führte das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung Ermittlungen gegen einen rumänischen Staatsbürger, der mit einem LKW zwischen Wien und Brunn am Gebirge eine Amokfahrt verübte. Dabei rammte er mehrere Fahrzeuge, verletzte Personen und verursachte erheblichen Sachschaden.
Ziel der Fahrt war die ELIM-Glaubensgemeinschaft in Brunn am Gebirge, deren Gebäude er ebenfalls rammte. Der Täter wurde vor Ort widerstandslos festgenommen.
Die Ermittlungen brachten weitere strafbare Handlungen ans Licht. Insgesamt wurden 37 Straftaten angezeigt, der Schaden beläuft sich auf rund eine Million Euro. Der Fall sorgte für großes mediales Interesse.
Hier wird von einer namentlichen Nennung der Beamten in der Öffentlichkeit abgesehen. Der Leiter des LSE NÖ, HR Mag. Roland Scherscher nimmt stellvertretend den Preis für die Beamten entgegen.
1Mutiger Einsatz bei einer Amokfahrt mit LKW
Mödling
Ein rumänischer Staatsbürger verübte im Zuge einer Amokfahrt mit einem LKW einen gezielten Angriff auf ein Kirchengebäude. Dieses wurde so schwer beschädigt, dass Einsturzgefahr bestand.
Zivilperson H. ABDULAZIZ erkannte die ernste und gefährliche Lage sofort und informierte den anwesenden Bezirksinspektor über den genauen Standort des Täters. Dadurch konnte der Beschuldigte rasch lokalisiert und unter Vorhalt der Dienstwaffe aus dem LKW dirigiert werden.
Nachdem sich der Mann zu Boden legte, hielten der Bezirksinspektor S. WAGENHOFER und H. ABDULAZIZ ihn bis zum Eintreffen weiterer Polizeistreifen fest und nahmen ihn schließlich fest.
H. ABDULAZIZ handelte in dieser Ausnahmesituation äußerst mutig.
AbtInsp.Stephan WAGENHOFER und Zivilperson Haider ABDULAZIZ werden für ihren Verdienst ebenso geehrt.
Polizei rettet unterkühlten Mann nach Vermisstenmeldung
Korneuburg
Ende März 2024 meldete eine Frau, dass ihr kognitiv und körperlich beeinträchtigter Ehemann mit seinem Invalidenfahrzeug unterwegs sei. Nach einem unverständlichen Anruf des Mannes leitete die Polizei eine Standortabfrage ein.
Das Fahrzeug wurde seitlich liegend auf einem Feldweg gefunden. Der Mann war verletzt, bei Bewusstsein und stark unterkühlt (32?°C). Er wurde ins Krankenhaus Korneuburg gebracht. Laut Ärzten hätte er die Nacht ohne das rasche Eingreifen der Polizei vermutlich nicht überlebt.
Geehrt werden: Insp Philip RINDER-SILBERBAUER (PI Korneuburg), Inspin Sarah GLEISS (PI Korneuburg), Insp Sebastian SCHMID (PI Korneuburg), Insp Savo KOVACEVIC (PI Korneuburg)
Illegale Jagd: Ermittlungen führen zu mehreren Anzeigen
Baden
Am 18. Jänner 2023 zeigte ein Jagdausübungsberechtigter aus Bad Vöslau an, dass ein 49-jähriger Jäger im September 2022 einen Rothirsch illegal erlegt und nur die Trophäe mitgenommen habe. Der Tierkörper wurde mit zwei Mittätern zerteilt und versteckt.
Die Ermittlungen führte Kriminalbeamter M. FISCHER, selbst Jagdaufsichtsorgan. Bei einer Hausdurchsuchung beim Beschuldigten wurden Beweismittel und die ins Ausland gebrachte Trophäe sichergestellt.
Im Zuge der Ermittlungen wurden fünf weitere Beschuldigte ausgeforscht sowie mehrere weitere Delikte geklärt – darunter vier Eingriffe in fremdes Jagdrecht, zwei Verstöße gegen das Waffengesetz, ein Betrug und eine Urkundenfälschung. Es kam zu Waffen- und Dokumentensicherstellungen, einem vorläufigen Waffenverbot sowie 13 Verwaltungsanzeigen.
Geehrt wird: GrInsp Martin FISCHER (LKA Mödling, damals GP Bad Vöslau)
Versuchter Kreditbetrug bei Autohaus: Täter verurteilt
Mödling
Am 15. Februar 2024 zeigte ein Mitarbeiter der Firma Denzel Zitta GmbH an, dass ein rumänischer Staatsbürger versucht hatte, ein Fahrzeug mit gefälschten Lohnzetteln zu finanzieren. Der Antrag wurde online bzw. per E-Mail eingebracht.
Die Ermittlungen bestätigten den Verdacht: Der Mann hatte mit gefälschten Unterlagen versucht, Kredite und Fahrzeuge zu erschleichen. Ein Auto und ein Mobiltelefon konnte er betrügerisch verschaffen.
Er wurde festgenommen, als er den Leasingvertrag unterzeichnen wollte. Ende August 2024 wurde er zu 24 Monaten Haft verurteilt, davon 16 Monate bedingt, mit drei Jahren Probezeit.
Geehrt werden: Insp Alexander SIMIC (PI Perchtoldsdorf), AbtInsp David KAIM (PI Perchtoldsdorf), GrInsp Stefan HOFHANS (PI Perchtoldsdorf), RevInspin Birgit EBENFÜHRER (PI Perchtoldsdorf), RevInspin Katharina KOIZAR (PI Perchtoldsdorf), RevInsp Marcellinus ANDRLE (PI Perchtoldsdorf)
Ermittlungsgruppe "Falsche Polizisten" erfolgreich: Täter festgenommen
Landeskriminalamt Niederösterreich
Aufgrund steigender Fallzahlen und Schadenssummen wurde im September 2022 beim Landeskriminalamt Niederösterreich die Ermittlungsgruppe "Falsche Polizisten" eingerichtet. Seither konnten 156 Tatverdächtige ausgeforscht und verurteilt werden. Die Schadenssummen gingen 2023 und 2024 deutlich zurück.
Im Februar 2024 wurde E. KERN von Betrügern kontaktiert, die sich als Polizisten ausgaben und versuchten, Bargeld und Wertgegenstände zu erlangen. Sie durchschaute den Betrug, täuschte Kooperationsbereitschaft vor und informierte die Polizei.
Über mehrere Stunden hielt sie den Kontakt aufrecht und gab vor, Wertgegenstände in einem Schließfach zu haben. So konnten zwei Täter festgenommen werden, die später zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt wurden.
Geehrt werden: ChefInsp Johannes ZÖCHBAUER (LKA St. Pölten), AbtInsp Alexander WÖRNDLE (LKA St. Pölten), ChefInsp Karl POPPER, MSc (BKA), BezInsp Patrick SCHIPPANY (LKA St. Pölten), BezInsp Georg WELS (LKA St. Pölten), AbtInsp Christoph MIKLAUSCHINA (LKA Mödling), BezInsp Marc ERKINGER (LKA St. Pölten), GrInsp iR Manfred SCHWARZ, RevInsp Anton WESSELY (LKA St. Pölten), BezInsp Michael SCHLUDER (LKA St. Pölten), BezInsp Kristian REDZAJ (LKA St. Pölten), RevInspin Theresa VONWALD (PI Hainfeld), Insp Mustafa CELIK (PI Vösendorf), Inspin Julia FASCHING (LKA St. Pölten) sowie Zivilperson Elisabeth KERN
Tötungsversuch
Landeskriminalamt Niederösterreich
Mitte Mai 2023 wurde eine Frau mit einer Stichverletzung in ihrer Wohnung gefunden. Ihr Ex-Lebensgefährte wurde zunächst verdächtigt, floh aber nach einem Schreckschuss ihrer 11-jährigen Tochter. Wegen seiner Sehbehinderung kam er als Täter nicht infrage.
Nach umfangreichen Ermittlungen mit über 60 Zeugenbefragungen stellte sich heraus, dass die Frau bereits zweimal versucht hatte, den Mann zu töten: Im Juli 2022 gab sie ihm Methanol ins Getränk, was seine Sehleistung beeinträchtigte. Im November wurde er nach einem angeblichen Suizidversuch ins Landesklinikum Mistelbach eingeliefert. Im Blut fanden sich Medikamente, die sie ihm mit Tötungsabsicht verabreicht hatte.
Im Juli 2024 wurde die Frau festgenommen. Während der Haft versuchte sie, Zeugen zu beeinflussen – darunter ihre Tochter. Schließlich wurde sie wegen zweifachen Mordversuchs schuldig gesprochen und zu 20 Jahren Haft in einem forensisch-therapeutischen Zentrum verurteilt.
Geehrt werden: MinRat Hannes FELLNER - II/BPD/5 (vormals LKA NÖ EB 01) ChefInsp Johannes STEINBICHLER (LKA Mödling), KontrInsp Markus PÖCKSTEINER (LKA St. Pölten), AbtInsp Lukas HERZOG (LKA St. Pölten), BezInspin Sabrina FUCHS (LKA St. Pölten), BezInsp Florian SCHLAUSS (LKA Mödling, )BezInsp Jürgen PFITZNER (LKA Mödling), GrInsp Klaus BÖHM (LKA St. Pölten), BezInsp Markus HORACEK (PI Klosterneuburg), RevInsp Fabian PREINING (zugeteilt von PI Waidhofen/Ybbs), ChefInsp iR Ernst SCHAGL (vormals LKA Mödling), ChefInsp Peter HOFMARCHER (LKA Mödling), AbtInsp Stefan FISCHER (LKA Mödling), BezInsp Gerald STAMPF (LKA Mödling), BezInsp Michael SCHMIDT (LKA Mödling), BezInspin Jessica POLLAK (LKA Mödling), GrInsp Gabriele KÖGLER (LKA Mödling), RevInsp Thomas PRESSL (PI Groß Enzersdorf), Mag.a Gudrun BISCHOF (Staatsanwaltschaft Korneuburg)
Moderiert wurde die Veranstaltung von Nadja Mader des ORF NÖ, für die musikalische Umrahmung sorgte in gewohnter Weise das Quintett der Polizeimusik Niederösterreich unter der Leitung von Kapellmeisterin RevInspin Silvia Jäger.