Neue Wege gegen Jugendkriminalität

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Jersey-Übergabe mit Stadtpolizeikommandant Thomas Heiland, Stadtrat Kurt Hohensinner, Wunderteam-Coach Niko Reinberg und Giants-Vorstand Christoph Kipperer (v.l.n.r.)

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Das Team #BlockDieGewalt – Kipperer (Giants), Heiland (Polizei), Lang (Giants), Stadtrat Hohensinner, Reinberg (Wunderteam) (v.l.n.r.) ©  Polizei Graz/Plozner

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Polizist beim Werfen eines Footballs ©  Polizei Graz/Plozner

#BlockDieGewalt Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierten Polizei, Stadt Graz, die „Thalheim Graz Giants“ sowie das „Wunderteam“ am 23. Mai 2023 ein neues Präventionsprojekt für Jugendliche in Graz. Es soll eine Antwort auf das Phänomen der Jugendkriminalität sein.

Das neue Projekt ist – neben der repressiven Ermittlungsarbeit und Schwerpunktkontrollen – eine gesamtgesellschaftliche Reaktion auf die zunehmenden Herausforderungen im Bereich der Jugendkriminalität. "Auch wenn es in Graz per Definition aktuell keine Jugendbanden im herkömmlichen Sinne gibt, so verzeichnen wir dennoch vermehrt Jugendliche, die situativ und aus einzelnen Gruppierungen heraus zu Straftaten bereit sind. Dabei ist Gewalt oftmals der kleinste gemeinsame Nenner", so Brigadier Thomas Heiland. Der Stadtpolizeikommandant von Graz spielte damit auch auf die steigende Zahl von unmündigen bzw. jugendlichen Tatverdächtigen in der Steiermark an. Denn eine Auswertung der Kriminalstatistik hat gezeigt, dass diese zuletzt (2022) um knapp 22 Prozent auf insgesamt 5.683 Tatverdächtige und damit auf den statistischen Höchstwert der vergangenen zehn Jahren gestiegen ist.

Ursachen für Anstieg
Die Gründe für diesen Anstieg sind vielfältig: Die verstärkte Anzeigenbereitschaft von Lehrkräften durch vermehrte Prävention und Sensibilisierung, die zunehmende Digitalisierung und damit einhergehende "neue" Straftaten (z.B. Drohungen via Messenger) sowie die generelle Steigerung der Aufklärungsquote über die vergangenen zehn Jahre hinweg (+10%) sind nur einige der Gründe dafür. Experten sehen, neben dem zunehmend früheren Eintritt des Reifungsalters, jedoch auch den Verlust von familiären Beziehungen sowie den steigenden Bewegungsmangel als Ursachen für die zunehmende Gewalt unter Jugendlichen. Dabei gelten vor allem Straftaten oftmals als Ersatz für dieses "fehlende Ventil". Genau hier will auch die neue Initiative ansetzen: "Bereits seit Frühjahr 2022 machen wir dieses wichtige Thema durch spezielle Kriminalanalyse und eigene Ermittlungsstrukturen sichtbar. So können wir Zusammenhänge einzelner Straftaten besser verstehen und mit zielgruppenorientierter Präventionsarbeit gegensteuern," so Heiland.

Starke Kooperationspartner
Gelingen soll diese Präventionsarbeit in Form des Community Policing-Ansatzes mit Akteuren aus dem Bereich des Sports, der Jugend-Sozialarbeit sowie der Stadt Graz. Auch Jugend- und Familienstadtrat Kurt Hohensinner unterstützt diesen Ansatz des Hinhörens angesichts der steigenden Zahlen: "Die steigende Jugendkriminalität ist für uns ein klarer Auftrag zu handeln und entgegen zu steuern. Damit unsere Jugendlichen in einem sicheren Umfeld aufwachsen können, braucht es Prävention und Aufklärung. Aber auch das genaue Hinhören ist unerlässlich, denn oft ist es einfach der Wunsch nach Anerkennung, der Einige auf den falschen Weg führt. Die Initiative #BlockDieGewalt vereint genau diese drei Ansätze und soll Jugendliche im öffentlichen Raum ansprechen. Als Stadtrat für Jugend und Familie ist es mir wichtig, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Grazer Jugendliche sich bestmöglich entfalten – und gleichzeitig sicher, zukunftsweisend und erfolgreich aufwachsen können."

Sport als "Wunderwaffe"
Um genau das zu schaffen, sollen regelmäßige und gemeinsame American Football-Einheiten in Grazer Parks für einen möglichst niederschwelligen Kontakt zu Jugendlichen sorgen. Dies soll mögliche Probleme idealerweise gleich im Keim ersticken. Dabei sind neben den Coaches der Graz Giants auch das Wunderteam* sowie Beamte der Grazer Polizei mit an Bord. Giants-Vorstand Christoph Kipperer weiß um den "Spirit" des American Football-Sports bescheid. "Teamsport bietet nicht nur eine Möglichkeit, schnell viele neue Leute kennen zu lernen – Teamsport fördert vor allem die Zusammenarbeit. Egal welcher Herkunft jede bzw. jeder Einzelne ist – alle müssen zusammenarbeiten und sich gegenseitig aufeinander verlassen können. Nur so kann ein Team erfolgreich sein! American- bzw. Flag-Football fordert und fördert unter anderem genau diese Eigenschaft", so der sportliche Leiter der aktuellen Nr. 1 in der Austrian Football League (AFL).

Begegnungen auf Augenhöhe
Vorfreude auf genau diese Teamarbeit haben auch Niko Reinberg und das vom Sozialministeriumsservice geförderte Wunderteam der Lebenshilfen Soziale Dienste GmbH – ein Angebot, das im Bereich Sozialarbeit bereits über reichlich Erfahrung im Umgang mit Jugendlichen verfügt. "Die Jugendlichen des Wunderteams freuen sich bereits sehr, dass sie American Football ausprobieren dürfen und unter anderem Polizist*innen als ‚Teammates‘ im Training kennenlernen können. Gemeinsamer Teamsport kann dabei helfen, gegenseitige Vorurteile abzubauen und sich auf Augenhöhe zu begegnen. Das finden wir gut und wichtig", so Reinberg.


Artikel Nr: 404676
vom Dienstag,  23.Mai 2023,  14:01 Uhr.

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Das Team #BlockDieGewalt – Kipperer (Giants), Heiland (Polizei), Lang (Giants), Stadtrat Hohensinner, Reinberg (Wunderteam) (v.l.n.r.) ©  Polizei Graz/Plozner

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Polizist beim Werfen eines Footballs ©  Polizei Graz/Plozner


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