Skandal im Salon

Foto

Wien 1906: Tatort in Wien Alsergrund

Wien 1906: Aus düsteren und schummrigen Hinterhöfen entstanden elegante Salons, die zu dieser Zeit eher als „tolerierte Häuser“ bekannt waren. In den sogenannten Salons war das Geschäft mit der Liebe heiß begehrt. So auch in dem Salon am Alsergrund in der Grünentorgasse. Hinter verschlossenen Türen wurden Mädchen zur Prostitution gezwungen. Ein Investigativ-Journalist deckte den Fall auf.

Ein Journalist erhielt Informationen darüber, dass junge Mädchen von der Bordellbesitzerin menschenunwürdig behandelt und wie Gefangene gehalten wurden. Sollten die Mädchen versuchen zu flüchten, würden sie in eine Besserungsanstalt kommen, die zur damaligen Zeit sehr gefürchtet war. Schläge und Drohungen standen an der Tagesordnung.

Als Freier getarnt, besuchte der Journalist regelmäßig das Bordell. Mittlerweile zählte der Journalist als Stammgast und genoss das Vertrauen der Kupplerin und der Mädchen. So erfuhr er über das skrupellose Verhalten der Besitzerin und bekam selbst die Missstände mit. Neben seiner verdeckten Ermittlung mietete er gegenüber dem Etablissement eine Schein-Wohnung, um das Treiben zu beobachten. Seine Vertrauensmänner kundschaften die nähere Umgebung aus und machten dieselbe Feststellung wie die Mädchen aus ihren Erfahrungen schilderten.

Mit genügend Material im Gepäck erstattete der Journalist Anzeige. Mit Erfolg. Es folgten Hausdurchsuchungen und Vernehmungen. Die Bordellbesitzerin wurde wegen Freiheitsberaubung und anderen Delikten zu dreieinhalb Jahren Kerker verurteilt.


Quelle: Edelbacher, Maximilian; Seyrl, Harald (2004): Tatort Wien, Band 1: Die Zeit von 1900 – 1924 Edition Seyrl, Wien – Scharnstein


Artikel Nr: 399851
vom Montag,  06.März 2023,  08:00 Uhr.

Reaktionen bitte an die LPD Wien

Teilen

BMI - Heute

Bilanz nach vier Jahren

Bereitschaftseinheiten sind mit den Schnellen Interventionsgruppen Teil der Schnellen Reaktionskräfte.

© BMI/Gerd Pachauer

Seit der Einführung 2021 bis August 2025 wurden knapp 45.000 SIG-Einsätze registriert, mehr als 8.800 Personen festgenommen und knapp 335.000 Identitätsfeststellungen durchgeführt.


INTERNATIONALES & EU

Arbeitstreffen in Finnland

Die finnische Innenministerin Mari Rantanen und Innenminister Gerhard Karner (re.) an der finnisch-russischen Grenze.

© BMI

Innenminister Gerhard Karner traf am 27. Oktober 2025 seine finnische Amtskollegin Mari Rantanen in Finnland. Im Fokus des Arbeitstreffens standen die Durchführung von Abschiebungen nach Afghanistan und Syrien und die Vertiefung einer starken Allianz im Kampf gegen illegale Migration.