Wenn sich im Sommer tausende Badegäste, Sportler und Bootsführer am Wörthersee aufhalten, sorgen sie im Hintergrund zuverlässig für Sicherheit und Ordnung: die Beamtinnen und Beamten der Kärntner Wasserpolizei. Tagtäglich sind sie auf dem See unterwegs – bei Sonnenschein ebenso wie bei Nebel, Sturm oder Dunkelheit. Unterstützt von moderner Technik und einem starken Netzwerk mit anderen Einsatzorganisationen leisten sie einen unverzichtbaren Dienst für Menschen, Natur und öffentliche Ordnung.
Zwei Boote im Dauereinsatz
Zwei hochgerüstete Polizeiboote ausgestattet mit Radar, Nachtsichtkamera und 3D-Sonar sind bereits am Wörthersee im Einsatz. Die modernen Polizeiboote sind in Klagenfurt und Velden stationiert. Die Kärntner Wasserpolizei ist damit gut aufgestellt für den täglichen Streifendienst auf Kärntens größtem und meistfrequentiertem See. Ziel ist es die Personen aufzuklären und auf Fehlverhalten hinzuweisen. Strafen in Form von Organmandaten und Anzeigen sind dennoch möglich.
Aufgaben der Wasserpolizei
Die Kernaufgaben der Wasserpolizei umfassen weit mehr als reine Geschwindigkeitskontrollen. Sie reichen von präventiven Maßnahmen bis zu akuten Rettungseinsätzen:
• Patrouillen bei Tag und Nacht, auch bei Nebel oder stürmischem Wetter
• Überwachung der Uferschutzzonen (maximal 10 km/h innerhalb von 200 Metern zum Ufer) und Natura-2000-Gebiete
• Kontrolle von Schiffsführern auf Befähigungsnachweise, Fahrtauglichkeit und Alkoholeinfluss
• Überwachung von Veranstaltungen auf dem Wasser und an den Uferzonen, etwa bei Regatten, Wassersportveranstaltungen oder Musik-Events
• Suche, Bergung und Hilfeleistung bei vermissten oder verunglückten Personen im Wasserbereich
Die Beamtinnen und Beamten sind speziell geschult – unter anderem in Rettungsschwimmen – und werden regelmäßig weitergebildet. Während der Sommersaison kommen zusätzliche Kräfte zum Einsatz, die den Wasserdienst ergänzen.
Weiters umfasst die Arbeit der Wasserpolizei den verantwortungsvollen Umgang der für die Natur- und Erholungsräume unerlässlich ist.
• Sichtbare Präsenz mit zwei ständig einsatzbereiten Booten
• Konsequente Kontrolle von Verkehrs- und Naturschutzvorschriften
• Fachlich kompetente Hilfeleistung bei Notfällen
• Aufklärungsarbeit und Prävention gegenüber Erholungssuchenden und Wassersportlern
Sie schützt nicht nur Menschenleben, sondern trägt auch wesentlich zum Erhalt der ökologischen Qualität des Wörthersees bei.
Sturmwarnung: Verantwortung der Polizei
Ein zentrales Sicherheitsinstrument ist die offizielle Sturmwarnung. Wird eine Unwetterlage gemeldet, patrouillieren die Wasserpolizei sowie die Wasserrettung mit einem gelb-orangem Funkellicht. Dieses Signal ist für alle Wasserbenutzer verpflichtend: Der See ist umgehend zu verlassen, ein geschützter Liegeplatz oder Hafen aufzusuchen.
Die Polizei weist gezielt auf diese Maßnahmen hin, warnt Schwimmer aktiv und leitet gegebenenfalls Rettungsmaßnahmen ein. Die Präsenz bei Sturmwarnung ist ein wichtiger Teil des präventiven und akuten Schutzauftrags.
Aktuelle Regeln und Schutzbestimmungen sind auf den Websites der Polizei, der Wasserrettung oder örtlicher Behörden abrufbar.
Zusammenarbeit mit Feuerwehr und Wasserrettung
Ein besonderer Erfolgsfaktor am Wörthersee ist das enge Zusammenspiel von Wasserpolizei, Österreichischer Wasserrettung (ÖWR) und der Feuerwehr:
• Regelmäßige gemeinsame Übungen, auch mit Tauchgruppen, verbessern die Koordination im Einsatzfall
• Klare Aufgabenteilung: Die Wasserpolizei übernimmt die ordnungspolizeilichen und rechtlichen Aufgaben, während die Wasserrettung Erste Hilfe und Schwimmersuche durchführt und die Feuerwehr bei technischen Einsätzen, oder Schadstoffbergungen unterstützt
• Im Ernstfall – etwa bei Tauchunfällen, vermissten Personen oder Ölwehreinsätzen – arbeiten alle Organisationen Hand in Hand
Ausbildung
Die Ausbildung zum Polizei-Schiffsführer (PSF) bzw. in weiterer Folge zum Wasserpolizei-Kontrollorgan (WPKO) wurde überarbeitet und umfasst sowohl theoretische als auch praktische Schulungen. Die Ausbildung erfolgt in sechs Wochen bei der Landesverkehrsabteilung Wien und den einzelnen Landespolizeidirektionen und schließt mit einer kommissionellen mündlichen, als auch theoretischen und praktischen Prüfung beim Magistrat der Stadt Wien ab. Der theoretische Teil deckt Themen wie Schifffahrtsrecht, Wasserstraßenverkehrsordnung, See- und Flussverkehrsordnung, Gewässerkunde, Sicherheitsvorkehrungen und Knotenkunde ab. Die praktischen Übungen beinhalteten unter anderem das Auswerten von Radarbildern und den Umgang (Schiffführung/ Technik) mit verschiedenen Wasserfahrzeugen.
Personal und Boote
Kärntenweit sind 67 speziell ausgebildete wasserpolizeiliche Kontrollorgane im Einsatz.
Bis 15. September polizeilich bewacht werden der Wörther- und Ossiacher See, der Millstätter See, Klopeiner See sowie der Völkermarkter Stausee.
Insgesamt sind acht Boote im Einsatz, eines davon steht in Paternion. Es ist mobil und wird auf Abruf – auch über die Grenzen hinaus – eingesetzt. Zur Besatzung dieses Bootes zählt auch ein speziell ausgebildeter Leichenspürhund.
Artikel Nr: 447626
vom Sonntag,
03.August 2025,
09:00 Uhr.
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