Polizeiliche Anzeigenstatistik OÖ 2023

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Landespolizeidirektor Pilsl bei der Pressekonferenz.

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Landespolizeidirektor Pilsl und Leiter des Landeskriminalamtes Mitterlehner bei der Pressekonferenz. ©  LPD

Landespolizeidirektor Andreas Pilsl und der Leiter des Landeskriminalamtes Oberösterreich, Gottfried Mitterlehner, präsentierten am 25. März 2024 die Polizeiliche Anzeigenstatistik für das Jahr 2023.

Gesamtkriminalität
In Oberösterreich wurden im Jahr 2023 insgesamt 68.571 Delikte zur Anzeige gebracht. Das entspricht einer Zunahme von 7,6 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022 mit 63.753 Delikten. Die Aufklärungsquote konnte mit 59,4 Prozent erneut an die hohe Rate der letzten Jahre anknüpfen. 2023 konnten mit 48.782 Tatverdächtigen 6,8 Prozent mehr Personen ausgeforscht werden als im Jahr zuvor (2022: 45.665). Einen Anstieg gab es erneut im Bereich der Verteilung zwischen österreichischen und fremden Tätern. Handelte es sich im Jahr 2022 in 38 Prozent der Fälle um fremde Täter so waren es im Jahr 2023 bereits 41,6 Prozent.

Internetkriminalität
Entgegen dem österreichischen Trend stieg die Anzahl der in Oberösterreich getätigten Anzeigen im Bereich der Internetkriminalität 2023 nur gering an. Es wurden 8.751 Anzeigen erstattet, was einem Plus von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht (2022: 8.512). 2.094 Anzeigen entfielen auf den Bereich Cybercrime im engeren Sinne (2022: 2.859), was einen Rückgang von 26,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Anzeigenzahlen aufgrund von Internetbetrug stiegen dem österreichweiten Trend entsprechend auch in Oberösterreich an: 2023 wurden 4.941 Delikte erfasst, ein Plus von 21,6 Prozent (2022 4.063).

Gewaltkriminalität
2023 wurden 10.547 Gewaltdelikte angezeigt, ein Plus von 9,6 Prozent (2022: 9.624). 2.783 der Straftaten in diesem Bereich entfielen 2023 auf Delikte im Bereich der Gewalt in der Privatsphäre (2022: 2.585). Bei 62,2 Prozent der begangenen Gewaltdelikte ging eine Beziehung zwischen Täter und Opfer voran (7.128 Täter-Opfer-Beziehungen). 2023 war dabei, wie auch in den Jahren zuvor, die Stichwaffen das häufigste Tatmittel (318 Fälle). In absoluten Zahlen kam es aber entgegen dem österreichweiten Trend in Oberösterreich zu einem Rückgang (2022: 332). Im Berichtsjahr wurden acht vollendete Morde verzeichnet, bei denen drei männliche (2022: 1) und fünf weibliche Personen getötet wurden (2022: 1). 161 Anzeigen wegen Vergewaltigung wurden 2023 erstattet, ein Plus von 3,2 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022 mit 156 erstatteten Anzeigen. Leicht angestiegen ist Anzahl der erfassten Raubdelikte. 2023 wurden 223 Straftaten zur Anzeige gebracht, 1,8 Prozent mehr als im
Jahr 2022 mit 219 Anzeigen. Mehr als die Hälfte der Delikte ereignete sich hier an öffentlichen Orten, Straßen, Parkplätzen. Mit 271 Delikten wurde ein Anstieg von 12,4 Prozent bei der Gewalt gegen Beamte verzeichnet werden (2022: 241).

Eigentumskriminalität
2023 wurden bei der Polizei in Oberösterreich 19.950 Anzeigen erstattet, eine Steigerung von 16,2 Prozent. Bei den häufigsten Tatörtlichkeiten handelte es sich um öffentliche Orte, Straßen Parkplätze sowie Kellerabteile. Es wurden 250 Anzeigen aufgrund von Kfz-Diebstählen verzeichnet, ein Plus von 22,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2022: 204). Im Jahr 2023 stiegen die erfassten Delikte im Bereich des Trickdiebstahls um 9,8 Prozent auf 816 an (2022: 743).

Suchtmittelkriminalität
2023 wurden mit 6.486 erfassten Delikte nach dem Suchtmittelgesetz annähernd gleichviele wie im Jahr davor erfasst, ein Plus von 0,2 Prozent (2022: 6.473).

Wirtschaftskriminalität
Entsprechend dem österreichweiten Trend stiegen auch in Oberösterreich die Anzeigen im Bereich der Wirtschaftskriminalität im Jahr 2023 an. Es wurden 12.694 Anzeigen erfasst, ein Plus von 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2022: 11.662). Der Großteil der Fälle, rund 67 Prozent, entfiel auf Betrugsdelikte (2023: 8.503). 398 Anzeigen wegen Sozialleistungsbetrugs wurden 2023 erstattet (2022: 326). Beim Trickbetrug wurden 510 Anzeigen erfasst, ein Plus von 17,8 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022 mit 433 Anzeigen. Bei den echten Wirtschaftsdelikten wurde ein deutlicher Rückgang von 27,6 Prozent von 217 Delikten im Jahr 2022 auf 157 im Jahr 2023 verzeichnet. Auch die Urkundenkriminalität hat 2023 mit 1.589 Anzeigen wieder abgenommen (2022: 1.673). Im Berichtsjahr wurden 289 Anzeigen wegen Delikten mit unbarer Zahlungsmittel gestellt, eine Steigerung von 32,6 Prozent im Vergleich zu 218 erstatteten Anzeigen im Jahr 2022.

Jugendkriminalität
Im Vergleich mit der Entwicklung bei der Gesamtkriminalität ist die Anzahl der Anzeigen, bei denen Jugendliche als Beschuldigte auftraten, weniger stark gestiegen. In der Altersgruppe der 10- bis 13-Jährigen verzeichnete man einen Anstieg von 1% und in jener der 14- bis 17-Jährigen von 2,6%. Auffällig ist, dass die Zahl der Anzeigen mit Jugendlichen als Beschuldigte in den letzten Jahren nur marginalen Veränderungen unterworfen war. In Linz besteht seit 2005 ein Team aus sogenannten Jugend-Kontaktbeamten (Jukob).


Artikel Nr: 425200
vom Montag,  25.März 2024,  15:18 Uhr.

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Landespolizeidirektor Pilsl und Leiter des Landeskriminalamtes Mitterlehner bei der Pressekonferenz. ©  LPD


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