Der Berg und seine Gefahren

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Beim Netzwerksymposium „Berg RETTUNG“ 2025 in Semmering diskutierten Bergrettung, Alpinpolizei, Flugrettung, Bundesheer, Rotes Kreuz und weitere Einsatzorganisationen über aktuelle Herausforderungen. Entscheidend für die alpine Notfallversorgung ist die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Innenminister Gerhard Karner betonte: "Die steigenden Einsatzzahlen zeigen nicht nur die beeindruckende Leistung unserer Einsatzkräfte, sondern auch, wie fordernd diese Tätigkeit ist."

Wachsende Herausforderungen
In Österreich engagieren sich rund 12.880 ehrenamtliche Bergretterinnen und -retter. Besonders in stark frequentierten Gebieten müssen sie oft mehrmals täglich ausrücken – bei Hitze, Schneesturm oder Dunkelheit.

Unfallzahlen Salzburg 2024
• 2056 Verunfallte
• 1357 Verletzte
• 58 Tote

Damit liegt Salzburg deutlich im Spitzenfeld der alpinen Unfallstatistik. Die häufigste Todesursache beim Wandern bleibt Herz-Kreislauf-Versagen, vor allem bei älteren Menschen. Jüngere verunglücken häufiger durch mangelnde Erfahrung.

Dunkelziffer & Prävention
Viele Unfälle werden nicht polizeilich erfasst. Befragungen in Ambulanzen zeigen, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt. Fehlende Tourenplanung, mangelndes Gefahrenbewusstsein und Selbstüberschätzung zählen zu den Hauptursachen – mit guter Vorbereitung ließen sich viele Notfälle vermeiden.

Schwerpunkte des Symposiums
Diskutiert wurden Prävention, Wetterextreme, Drohneneinsatz, Vernetzung sowie die Zukunft freiwilliger Organisationen zwischen Idealismus und Professionalisierung. Auch die alpine Flugrettung mit dem Motto "Technik, Taktik und Teamwork" wurde beleuchtet.

Sicherheitstipps in den Bergen
Selbsteinschätzung: Das eigene Können und die eigenen Kräfte sowie jene der Begleiter, insbesondere von Kindern, realistisch einschätzen. Richte bei der Tourenplanung die Länge und die Schwierigkeit der Tour danach aus.
Tourenplanung: Eine sorgfältige Tourenplanung verringert das Risiko von unliebsamen Überraschungen. Plane eine Alternative, falls sich die Bedingungen vor Ort so verändern, dass eine Durchführung der Tour zu gefährlich wäre. Jemand sollte wissen, welche Tour du dir vornimmst und wann du die Rückkehr geplant hast.
Ausrüstung: Passe deine Ausrüstung an die Witterung sowie an die Dauer, Art und Schwierigkeit der Tour an. Orientierungsmittel und Notfallaus rüstung wie Karten, Rucksackapotheke, Biwaksack, Handy mit vollem Akku, akustische/optische Signalmittel sowie Regenschutz und eine Lampe sollte immer mitgeführt werden.
Verpflegung: Gehaltvolle Nahrung, die den Magen nicht beschwert, ist der ideale Energiespender. Lege regelmäßig Pausen ein. Trinke ausreichend. Dehydration kann zu einer gefährlichen Schwächung des Kreislaufs führen.
Wettereinschätzung: Hole schon bei der Tourenplanung Informationen von Wetter- und/oder Lawinenwarndiensten ein und beobachte die Wetterlage auch während der Tour ständig. Kehre bei einem Wettersturz rechtzeitig um oder suche Schutz. Nässe und Kälte führen rasch zu Unterkühlung.
Tempo: Das Tempo orientiert sich stets am schwächsten Mitglied einer Gruppe. Teile oder verlasse die Gruppe nie. Zu schnelles Gehen führt zu frühzeitiger Erschöpfung.

Reaktion im Notfall
• Ruhe bewahren
• Erste Hilfe leisten und Verletzte sichern.
• Notruf wählen (Alpinnotruf 140 oder Euronotruf 112).
• Unfallgeschehen und Ort möglichst genau schildern.
• Den Anweisungen folgen und am Unfallort warten, bis Hilfe eintrifft. Sparsam telefonieren, damit der Akku lange reicht.


Artikel Nr: 450117
vom Montag,  29.September 2025,  08:16 Uhr.

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