Kein Opfer ist vergessen

Foto

Internationaler Tag der Verschwundenen

Österreichweit wurden in den letzten Jahren zwischen 9.000 und 11.000 Personen als abgängig bei der Polizei gemeldet. Die Angehörigen sind hilflos und hoffen auf ein Lebenszeichen. Der 30. August wurde von den Vereinten Nationen als Gedenktag ins Leben gerufen. Der Tag soll an die Menschen erinnern, die jedes Jahr weltweit vermisst werden.

2013 wurde das Kompetenzzentrum für Abgängige Personen (KAP) im Bundeskriminalamt gegründet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Abteilung erstellen Lagebilder, optimieren Prozesse und sind mit den Behörden im In- und Ausland vernetzt. In den Aufgabenbereich fällt auch die Betreuung der Angehörigen und die Präventionstätigkeit.

Was tun bei Abgängigkeit?

Wird eine Person vermisst, ist der erste Schritt zu der nächsten Polizeiinspektion. Besteht der Verdacht einer Suizidgefahr, Gewalttat oder eines Unfalls wird die Fahndung eingeleitet. Dabei ist jeder Hinweis wichtig, der zur Bearbeitung des Falls benötigt wird. Die Daten der Personen werden in ein Fahndungssystem der Polizei und in das Schengener Informationssystem gespeichert. Dadurch können Vermisste national und international sofort gesucht werden. Bei Personen unter 18 Jahren wird auch gesucht, wenn niemand gefährdet ist und der berechtigte Eltern-Teil das Ersuchen gestellt hat.

Wie die Polizei unterstützen?

- Stellen Sie sicher, dass es eine immer erreichbare Kontaktstelle für die abgängige Person und die Polizei gibt.
- Wenn möglich, hinterlassen Sie eine Nachricht mit Telefonnummer in der Wohnungsstätte der vermissten Person.
- Informieren Sie Verwandte, Freunde, Bekannte, Nachbarn, Arbeitsstelle, Schule über die Abgängigkeit.
- Machen Sie ein Gedächtnisprotokoll oder Notizen über Gewohnheiten, Hobbies, Freundeskreis, Lebensveränderungen der abgängigen Person.
- Nennen Sie möglichst viele Kontaktpersonen, mit denen die abgängige Person zu tun hatte.
- Erfragen Sie in der Bank nach Kontobewegungen auf dem Konto der vermissten Person.
- Erkundigen Sie sich beim Telefonanbieter nach Einzelgesprächsnachweisen.
- Halten Sie regelmäßig Kontakt zur Polizei und leiten Sie wichtige Informationen umgehend weiter.

In Österreich sind derzeit 780 Personen vermisst. Davon 236 in Wien (Quelle: BK-KAP, Stand: 02.08.2021). Auf langer Sicht bleiben nur 5-10 Fälle ungelöst. Langfristig werden über 99% der Vermisstenfälle geklärt.


Artikel Nr: 365298
vom Montag,  30.August 2021,  09:00 Uhr.

Reaktionen bitte an die LPD Wien

Teilen

BMI - Heute

Verfassungsschutzbericht 2024

Innenminister Gerhard Karner, Staatssekretär Jörg Leichtfried und DSN-Direktor Omar Haijawi-Pirchner präsentierten am 26. Mai 2025 den Verfassungsschutzbericht 2024.

© BMI/Karl Schober

Ein Anstieg wurde in den Bereichen Extremismus, Spionage und Bedrohungen kritischer Infrastruktur verzeichnet. Die größte Bedrohung stellt der islamistische Extremismus dar.


INTERNATIONALES & EU

Arbeitstreffen in Paris

Innenminister Gerhard Karner mit Benjamin Haddad, beigeordneter Minister für Europa von Frankreich, dem französischen Innenminister Bruno Retailleau und Europaministerin Claudia Plakolm.

© BKA/Brauneis

Ein verstärkter EU-Außengrenzschutz, Rückkehrzentren in Drittstaaten, Abschiebungen nach Afghanistan sowie die Umsetzung des Asyl- und Migrationspakts standen im Fokus des Arbeitstreffens zwischen Innenminister Gerhard Karner und seinem französischen Amtskollegen Bruno Retailleau in Paris.