Schlag mich nicht: Gewalt gegen Frauen

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Gewalt gegen Frauen (Symbolbild)

Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, häusliche Gewalt. Die Serie von Gewalt gegen Frauen nimmt nicht ab. 2020 wurden 31 Frauen vorwiegend von Partnern, Ex-Partnern oder Familienmitgliedern getötet. Der Tag „Gewalt gegen Frauen“ wird international jährlich am 25. November abgehalten.

Juni 2021: Ein 13-jähriges Mädchen wird leblos in Wien Donaustadt aufgefunden. Sie wurde vergewaltigt. Es ist bereits der 15. Frauenmord 2021 in Österreich. Gewalt gegen Frauen, Kinder und älteren Menschen findet häufig in den eigenen vier Wänden statt. Die Opfer spüren nicht nur körperliche Gewalt, sondern müssen auch psychische Qualen durchleben.

GIP - Gewalt in der Privatsphäre

Ersteinschreitende Polizeikräfte müssen bei Konflikten die Gefahr abschätzen und entsprechende Maßnahmen setzen. Wird die Polizei zu einem Streit gerufen, der in dieser Familie erstmalig vorgekommen ist, könnte sich eine Gewaltprognose als schwierig erweisen. Um die Polizistinnen und Polizisten vor Ort unterstützen zu können, wurde ein GIP-Support eingerichtet, der bei Einsätzen mit Gefährdungs- und Gewaltpotenzial im privaten Bereich eine aussagekräftige Gefahrenprognose treffen. Der Support wurde am 01. Juli 2021 eingerichtet und läuft derzeit als Probebetrieb für sechs Monate. Ein Team aus unterschiedlichen Fachbereichen steht rund um die Uhr im Einsatz.

Weiterbildung von Polizeibedienstete

Neben dem GIP-Support steht für alle Polizistinnen und Polizisten eine Online-Schulung zum Thema "Gewaltschutzgesetz 2019" zur Verfügung. Die Online-Schulung beinhaltet mehrere Kategorien über die gesetzlichen Grundlagen, Maßnahmen, das Einschreiten, Dokumentation und Prävention. Nach jedem Modul werden drei Fragen zu dem Thema gestellt. Abgeschlossen wird die Online-Schulung mit einer Wissensüberprüfung über alle Module.

Risikoeinschätzung

In Kanada wurde das Tool ODARA – Ontario Domestic Assault Risk Assessment entwickelt, das bereits in mehreren Ländern von der Polizei verwendet wird. Auch die Wiener Polizei arbeitet mit diesem System. Anhand eines Fragenkatalogs werden die Täter in Bezug auf das Risiko eingeordnet. Das Tool verfügt über eine hohe Genauigkeit für die Einschätzung des Rückfallrisikos. Zeitnah zum Vorfall wird die erforderliche Gefährdereinschätzung durchgeführt, damit Opferschutzmaßnahmen rechtzeitig getroffen werden können.

Wurden Sie Opfer von Gewalt oder kennen Sie Personen, die Opfer von Gewalt wurden, zögern Sie nicht den Notruf 133 zu wählen. Die Polizei ist für Sie da.


Artikel Nr: 369699
vom Donnerstag,  25.November 2021,  08:00 Uhr.

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